Heute gab es Fresssack-konformes Breakfast im Restaurant unserer (Pioneer) Lodge. Das war keine Absicht, denn wer kann schon wissen, dass ausgerechnet hier eh schon vier Scheiben Toast Standard sind…?
Naja. Wir hatten uns für heute ja einen Hike vorgenommen, von daher kann etwas Reserve kaum schaden. 😉
Das Visitor Center war heute ausnahmsweise nicht sooo hilfreich und inspirierend wie auch schon, aber auf Rat der beiden älteren Herren da fuhren wir nochmals zurück nach Springdale, um uns Steigeisen zu organisieren. Diese könnten über Leben und Tod entscheiden, meinte der gute Mann.
Das klingt zwar doch etwas amerikanisch-dramatisch, aber später mussten wir ihm doch etwas recht geben; der Zion Canyon ist stellenweise ganz schön vereist.
Mit Steigeisen und köstlichen Getränken im Gepäck konnte es also losgehen, wir haben uns mal Angels Landing als Ziel vorgenommen (deklariert sind 4 Stunden Wanderzeit), allerdings mit der Einschränkung, dass ab Scout’s Lookout weiter zu wandern fakultativ und vor Ort entschieden wird.
Angels Landing ist im Sommer schon knackig, weil man ziemlich schwindelfrei sein muss, für den Hike an sich einerseits, andererseits vor allem auch für das eigentliche Ziel, den Gipfel selber.
Es war dort oben dermassen eisig, so dass der Entscheid schnell feststand, es nicht bis Angels Landing zu riskieren. Für Akrophobiker ist dies schon bei sommerlichen Konditionen eine echte Herausforderung; da muss man ja nicht auf Glatteis sein Leben riskieren. Schliesslich haben wir auf dieser Reise noch viel vor…
So gaben wir uns unseren daily Angstflash bei Scout’s Lookout und stiegen anschliessend wieder runter ins Tal, um noch den Riverside Walk zu machen bis zum Trailhead der Narrows.
Zu unserem grossen Erstaunen standen dort sicher ca. zwanzig Paar Schuhe! Keine Ahnung, wie man sich eine vierstündige Wanderung im eiskalten Wasser des Virgin River antun kann, wenn Eiszapfen an den Felsen hängen und kein Sonnenstrahl den Fluss erreicht… *?*
Aber man muss ja nicht alles verstehen können. 🙂
Im Canyon, im und um den Virgin River fanden sich auffallend viele Hirsche, welche gar nicht mal scheu dort auf Futtersuche waren und sich auch vom eifrigen photografieren nicht dabei stören liessen.
Wir brachten unsere gemieteten Steigeisen zurück und fuhren nach einem Grosseinkauf (ein Jahresvorrat an Chips und Süssigkeiten) den Zion Mount Carmel Hwy aufwärts, wo wir nach dem Tunnel noch den Canyon Overlook Trail wanderten.
Leider lag der grösste Teil des Tals bereits im Schatten, aber trotzdem war es noch ein netter Ausflug zum Abschluss des Tages.
Dort trafen wir auf einen Photografen aus den Philippinen, welcher mit kompletter Profi-Ausrüstung (von Kamera über Kleider bis zum Schuhwerk) frisch ab der Stange unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.
Weil es so kalt war, haben wir auf spektakuläre Sunset-Bilder verzichtet und uns an den Abstieg gemacht…
Zu unserer Überraschung folgte der Profi-Photograf kurz darauf (ääääh, wollte der denn nicht das spektakuläre Abendlicht-Pic machen?).
Auf halbem Weg haben wir Mountain Goats bewundert (und natürlich abgelichtet), welche gleich am Wegesrand genüsslich getrocknete Büsche verspeisten.
Als wir die vereiste Passage passiert hatten, gab es hinter uns ein lautes Rumpeln: der Philippiner war gestürzt und lag unbeholfen am Boden.
Der hat sich nicht mehr vor- und rückwärts getraut, also haben wir uns seiner angenommen und ihn buchstäblich Tritt für Tritt runter zum Parking Lot begleitet.
Der Ärmste ist Winter ganz offensichtlich nicht gewohnt…!
Durch den East Entrance verliessen wir dann das kleine Paradies des Zion NP und steuerten Bryce an. Hier an der Strasse waren immer wieder Deers zu sehen; man muss wirklich vorsichtig fahren, die Tiere sind überall.
In Bryce sind wir im gleichen Hotel (und fast gleichen Zimmer) eingecheckt, in welchem Cowgirl bereits 2014 logiert hatte…
Während einem ausgiebigen Dinner im Ruby’s Inn Restaurant schmiedeten wir Pläne für die nächsten Tage.
Moab kommt nun voraussichtlich doch wieder ins Spiel… Aber erst mal bleiben wir jetzt für zwei Übernachtungen hier in Bryce.
Mal sehen, was uns hier morgen im Nationalpark erwartet.
Bryce Canyon im Schnee war eins unserer grossen Ziele. Schnee hat es hier, das ist sicht- und spürbar (*schlotter*). Jetzt hoffen wir noch auf ein paar Sonnenstrahlen und offene Trails. Es bleibt spannend. Und kalt. 🙂
ps: Root-Beer vom Death Valley ist NOT tasty!