Die Nacht hier im DaysInn war echt eiskalt…
Wir hatten vor dem Schlafen den komischen Ofen ausgeschaltet, da der abwechselnd heizt und kühlt und zudem eine nervige Akkustik an sich hat. – Schlechte Idee. Kurz darauf froren wir uns den Arsch ab.
Frühstück war diesmal included, und so haben wir das Frühstücksbuffet unseres Hotels gerockt. War ganz ok. 🙂
Dann gings auch schon los in den Arches NP. Schnell stand fest, dass wir mindestens den Marsch zum Delicate Arch machen wollten, und wenn möglich noch die Ecke Klondike Bluffs anhängen, welche für uns beide noch Neuland ist.
Bei frischen Temperaturen und wolkenverhangenem Himmel stiegen wir also die Felsen zum Delicate Arch hinauf.
Der Besuch dieses Steinbogens ist jedes Mal ein Highlight, da sind wir uns einig. Dies ist wohl definitiv der perfekteste Steinbogen auf dem Planeten…
Dank der ungewöhnlichen Jahreszeit und des schlechten Wetters hielt sich der Andrang oben beim Delicate Arch ziemlich in Grenzen, und die Anwesenden waren auch rücksichtsvoller und hilfsbereiter, als wir es kennen.
So boten sie uns freimütig an, Pics von uns und dem Arch zu schiessen oder warteten geduldig, bis jemand fertig posiert hatte im Bogen. Man hatte sogar immer wieder die Gelegenheit, den Arch auch wirklich menschenleer abzulichten; normalerweise ausser am sehr frühen Morgen praktisch ein Ding der Unmöglichkeit.
Und auch Rodeo kam zum Zug und stahl uns mächtig die Show. Er hat es wirklich drauf mit dem Posen. 😉
Während einer Stunde haben wir unsere Lieblingsecke hier in vollen Zügen genossen, aber es war doch irgendwann etwas zu kalt, um noch länger dort rumzusitzen.
Wir haben noch einen anderen Abstieg versucht; Experiment ist aber an einer einzigen rutschigen Stelle leider gescheitert. Also sind wir wieder runter, wie wir raufkamen…
Nun nahmen wir die Schotterpiste zu den Klondike Bluffs unter die Räder. Wir wollten endlich den Tower Arch kennen lernen.
Also erst mal eine ganze Weile über die Ebene cruisen, bis zum anderen Ende des Parks, schräg vis-à-vis des Devils Garden.
Dort hatten wir zwei Möglichkeiten: den 4-Wheel-Drive plus eine ganz kurze Wanderung zum Tower Arch, oder den – wohl eher für unseren Cherokee zugeschnittenen – regular Parking Lot und einen längeren Hike bis zum ominösen Steinbogen.
Wir entschieden uns für den korrekten (und bei dem Schnee wohl auch vernünftigeren) Weg. Schliesslich sind wir ja zum Hiken hier.
In diese Ecke des Nationalparks verirren sich wohl nicht allzu viele Besucher, und so waren wir ganz allein auf dem netten Trail unterwegs. Dieser führt um 100 Ecken durch die kompletten Klondike Bluffs; wenn man von dieser Seite kommt, hat man wirklich praktisch den ganzen Teil dieser Formation gesehen. Auch gut – denn, wie gesagt, wir sind ja auch zum Wandern hier.
Trotzdem machte es der Tower Arch ziemlich spannend, und je länger wir marschierten, umso mehr fragten wir uns, an welcher Ecke denn nun endlich der ominöse Steinbogen sichtbar wird… 🙂
Ganz unvermutet hatten wir es schliesslich geschafft und vor unseren Augen tat sich ein ziemlich imposanter und dekorativer Arch auf. Leider etwas schwierig zu photografieren, da er an einer Felswand steht und ziemlich formatfüllende Ausmasse hat, aber auf jeden Fall echt hübsch anzuschaun!
Wie wir da so standen und uns langsam auf den Rückweg zum Auto machen wollten, hörten wir plötzlich Kojoten heulen.
Phoa, DAS macht Stimmung, wenn man so ganz allein am «Ende der Welt« unterwegs ist, mind. eine halbe Stunde zurück zum Wagen braucht, und da plötzlich Kojotengeheul abgeht… (und auch noch von einem anderen Tier beantwortet wird)
In Kombination mit dem grauen, düsteren Wetter war es wirklich unheimlich, zumindest für die eine Hälfte unserer Reise-«Gruppe»…!
In dieser Hinsicht steckt wirklich nicht mehr viel vom Indianer in mir, das muss ich zugeben. Also rief ich den netten Tierchen erst mal eine menschliche Antwort rüber, und dann war Ruhe.
Auf halbem Weg zum Auto kam uns ein einzelner Kampfhiker entgegen; er lief direkt in die Richtung, aus welcher zuvor das Kojotengeheul kam…
Es ist gemein, aber ich fand es echt beruhigend, noch ein potentielles Opfer zwischen mir und den Raubtieren zu wissen. 🙂
Unversehrt aber leicht unterkühlt erreichten wir unseren Wagen und steuerten ihn zurück auf die Hauptstrasse des Parks.
Da es noch zu früh für Dinner war, beschlossen wir spontan, dem Landscape Arch noch einen Besuch abzustatten. Als ob wir noch nicht genug gewandert wären für heute… – inkl. Landscape Arch wurden es auch heute wieder mehr als 10 km über Stock, Stein und Schnee.
Der Landscape Arch ist von seinen Dimensionen her schon imposant. Und heute, mit dem Schnee oben drauf, kam er irgendwie auch viel besser zur Geltung als im Sommer jeweils, wo er meist ziemlich schwer abzulichten ist. Also fest freuen, zuschlagen (resp. photografieren) und dann zurück zum Auto; so langsam hatten wir wirklich genügend frische Winterluft für heute.
Also runter ins Städtchen, noch den unerlässlichen Photoshoot am Nationalpark-Schild erledigt, und dann neuen Versuch beim PizzaHut starten. 🙂
Diesmal hat es geklappt und wir bekamen eine wirklich köstliche heisse Pizza serviert, welche uns von innen herrlich aufwärmte, bevor es zurück ins kühle Hotelzimmer ging.
Hier noch ein paar Pendenzen erledigt (Photos kopieren und misten – es waren nur 800 seit Valley of Fire) plus Blog texten, Sirup mischen, Dessert futtern und Football schauen im TV (Detroit gewann gegen New Orleans).
Das Leben ist schön.
Good night evereybody!